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Die wichtigsten Gütesiegel für Spielzeug: Mit gutem Gewissen schenken

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Gütesiegel der Spielzeugindustrie

Spielsachen sollen Freude schenken, geliebt werden und einfach glücklich machen. Ganz und gar nicht zu diesem Anspruch passen allerdings Nachrichten wie „krebserregende Weichmacher in Handpuppe nachgewiesen“ oder „menschenunwürdige Zustände in Produktionsstätte für Spielzeug in Asien“. Keine Mutter und kein Vater möchte sein Kind mit Spielzeug sehen, das krank macht. Genauso wenig fühlt es sich gut an, wenn man vermutet, dass das gekaufte Spielzeug unter Arbeitsbedingungen entstanden ist, die absolut inakzeptabel sind oder deren Herstellung die Umwelt belastet. Aber wie erkennt man faires, umweltverträgliches und sicheres Spielzeug?

Die in der EU geltenden hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards für Spielzeug sollen unsere Kinder vor gesundheitsschädlichen Risiken schützen. Dennoch mussten 2017 in der EU über 600 Spielsachen vom Markt genommen werden, da sie krebserregende Stoffe beinhalteten oder sonstige akute gesundheitliche Risiken für Kinder darstellten. Auch Aspekte wie Umweltverträglichkeit oder fairer Handel beeinflussen heute unsere Kaufentscheidungen. Produkte mit anerkannten Qualitätssiegeln helfen bei der Orientierung, doch ist es schwierig, sich im Zertifikats-Dschungel zurechtzufinden und man weiß oft gar nicht, wofür die Siegel eigentlich stehen. Hier ein Überblick:

Siegel, die den Schutz der Kinder bei der Nutzung der Spielsachen im Fokus haben:

CE-Zeichen

Spielzeug ohne CE-Zeichen darf in Deutschland nicht verkauft werden. Doch leider ist das CE-Zeichen kein Garant für sichere Produkte, da eine unabhängige Prüfung nicht vorgeschrieben ist. Es genügt, wenn der Hersteller oder Importeur erklärt, dass das Spielzeug die europäischen Gesetze und Normen erfüllt. Die Realität sieht leider anders aus: Spielzeuge mit CE-Zeichen können trotzdem mit Schadstoffen belastet sein. Nur wenn das Produkt von einer unabhängigen Prüfinstitution geprüft wurde und das CE-Kennzeichen mit einer zusätzlich angebrachten Kennnummer kombiniert ist, kann man von einem sicheren Produkt ausgehen.Versteht sich von selbst, dass alle Spielsachen bei Holzfarm das CE-Zeichen tragen!

Gütesiegel „geprüfte Sicherheit“

Produkte mit dem GS-Zeichen „geprüfte Sicherheit“ garantieren, dass sie von unabhängigen, externen Prüfstellen wie z.B. dem TÜV auf ihre Sicherheit hin geprüft wurden.

Standard 100 by Öko-Tex

Das Öko-Tex-Label ist ein wichtiger Qualitätshinweis beim Kauf von Textilien, vor allem wenn diese eng mit der Haut in Kontakt kommen (z.B. Krabbel- und Spieldecken sowie textile Spielwaren wie Stofftiere und Stoffpuppen). Überprüft wird unter anderem die Einhaltung von Grenzwerten gesundheitlich bedenklicher Stoffe (zum Beispiel Formaldehyd, Pestizide, Schwermetalle), der Ausschluss von Farbstoffen, die als krebserregend oder allergen eingestuft sind, Geruch, Anforderungen an Speichel-, Schweiß-, Reib- und Wasserechtheit. Das Öko-Tex-Zertifikat wird für die Dauer eines Jahres ausgestellt.

Gütesiegel für pädagogisch wertvolle Spielsachen

Gütesiegel „spiel gut“

Das von der Industrie unabhängige Gütesiegel kennzeichnet pädagogisch sinnvolles Spielzeug, das von Fachleuten getestet und gemeinsam mit Kindern erprobt wurde. Das macht es zu einem wichtigen Prüfzeichen für die pädagogische Qualität und Funktionalität eines Spiels. Auch Material, Langlebigkeit, Wiederverwendbarkeit, Umweltverträglichkeit und die Einhaltung der EU-Sicherheitsnormen werden damit zertifiziert. Spielsachen aus PVC sind von vornherein von der Bewertung ausgeschlossen.

Spiel des Jahres

Das „Spiel des Jahres“ ist ein Kritikerpreis, d.h. eine Jury aus Anwendern beurteilt deutschsprachige Brett- und Kartenspiel-Neuheiten und vergibt anschließend die Auszeichnung. Den Preis gibt es seit 1979, seit 2001 auch für Kinderspiele. Er gilt als die weltweit bedeutendste Auszeichnung für nicht-elektronische Spiele und wird sogar als „Oscar für Brettspiele“ gehandelt.

Zertifikate für nachhaltige Produkte

Der Blaue Engel

Das Zertifikat sagt in erster Linie etwas über die Umweltverträglichkeit eines Produktes im Vergleich zu anderen Produkten einer Produktgruppe aus. Seit Oktober 2017 wird das Siegel auch für Spielzeug vergeben. Die Überprüfung der Produkte erfolgt freiwillig. Bewertet wird, ob ein Produkt hinsichtlich Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit, Reparaturfreundlichkeit, Langlebigkeit, Unschädlichkeit usw. besser als vergleichbare Produkte abschneidet. Dazu gehört z.B. auch, ob ein Spielzeug frei von synthetischen Duftstoffen und Holzschutzmitteln ist. Der Blaue Engel wird auf Antrag und befristet vom Umweltbundesamt und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vergeben und übertrifft in Manchem die europäische Kinderrichtlinie EN 71.

FSC

Das FSC Siegel ist oft auf Holzspielzeug zu finden und steht für nachhaltige Forstwirtschaft. Die Mindeststandards des FSC besagen z.B., dass ökologisch besonders wertvolle Wälder für FSC-zertifizierte Produkte nicht genutzt werden dürfen. 2018 allerdings hat Greenpeace das FSC verlassen, da FSC-zertifizierte Urwälder dennoch abgeholzt wurden. Mit Hilfe der FSC-Zertifikatsnummer können Verbraucher weitere Informationen u.a. zum verwendeten Holz bekommen. Dennoch ist der FSC auch aus Sicht von Greenpeace das einzige glaubwürdige internationale Siegel für ökologische Waldwirtschaft.

Siegel für die Wahrung von Sozialstandards und fairen Handel

Fairtrade

Das international gültige Fairtrade Label bewertet vor allem die Arbeits- und Lebensbedingungen der Angestellten von Produktionsbetrieben. So werden z.B. höhere Löhne gezahlt und es gelten strengere Umweltauflagen. Unabhängige Zertifizierungsstellen überprüfen regelmäßig, ob sich alle FAIRTRADE-Partner in der Lieferkette an die verbindlichen Regeln halten. Kinderarbeit ist grundsätzlich verboten.

GEPA

Auch der GEPA-Standard ist ein Sozialsiegel aber in einigen Punkten strenger als das Fairtrade Zertifikat. Grundsätzlich unterliegen GEPA Produkte aber den gleichen Mindestkriterien des fairen Handels wie Fairtrade Produkte. Das Gepa-Fair+-Siegel gibt es außer für Nahrungsmittel auch für Spielwaren, Textilien, Lederwaren, Schmuck und Keramik.

Siegel für elektronische Geräte und Elektrospielzeug

VDE-Zeichen

Für den Kauf von Elektrospielzeug und -geräten ist das VDE-Zeichen eine wichtige Einkaufshilfe in Sachen elektronische Sicherheit. Das Zeichen steht für die Sicherheit des Produkts hinsichtlich elektrischer, mechanischer, thermischer, toxischer, radiologischer und sonstiger Gefährdung bei sachgemäßem Gebrauch und wird vom Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik e.V. vergeben. Auch bei Holzfarm gibt es einige ausgewählte elektronische Produkte. Natürlich tragen sie das „VDE-Zeichen“

Diese Liste zeigt die wichtigsten Gütesiegel für Kinderspielsachen in Deutschland. Aber auch Institute und Magazine wie Stiftung Warentest oder Ökotest testen in Deutschland in unregelmäßigen Abständen Spielzeug und prüfen dieses z. B. hinsichtlich etwaiger Schadstoffbelastungen.

Zu erkennen ist, dass kein Siegel alle wünschenswerten Aspekte eines Produktes in sich vereint. D.h.: Es gibt kein Siegel, das Produktsicherheit, Wahrung von Umwelt- und Sozialstandards und die pädagogische Qualität gleichermaßen bewertet. Das ist wichtig zu wissen und hilft, ein Produkt richtig einzustufen.  

Bei der Darstellung der Siegel war es uns zudem wichtig, die Auszeichnungen auch kritisch zu hinterfragen. Denn manchmal ist der Ruf eines Siegels wertvoller als seine tatsächliche Aussagekraft.

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